Donnerstag, 15. Januar 2015

Panic - von Lauren Oliver

Panic von Lauren Oliver
368 Seiten · gebunden
EUR 17,99
ISBN-13: 978-3-5515-8329-1

Das Leben ist kein Spiel

Ein Spiel, mehr als ein Spiel, ein Spiel um Leben und Tod. Heather, Dodge und Nat haben alle ihre eigen Gründe, warum sie beim großen Spiel der Abschlussklasse ihrer Highschool mitmachen wollen.
Das Panic findet jedes Jahr am Ende der Highschool statt. Die Teilnahme ist freiwillig. Unfreiwillig muss jeder Schüler einen gewissen Betrag in den Jackpot werfen. Die Summe ist dementsprechend hoch und für manche Schüler der einzige Weg, weg aus ihrer Kleinstadt zu kommen und etwas aus ihrem Leben zu machen. Jedenfalls glaubt dies Heather, die in ihrem Leben nicht viel Glück hatte. Als sich dann noch ihr Freund von ihr trennt, macht sie in einer Kurzschlussaktion bei dem Spiel mit. Und weiß noch nicht auf was sie sich da eingelassen hat. Denn das Spiel ist nicht nur illegal, sondern auch gefährlich.

Die zwei Hauptcharaktere Heather und Dodge erfährt man als Leser sehr viel. Ihre Gefühle und ihr Antrieb beim Spiel mitzumachen werden gut beschrieben und für mich logisch erklärt. Leider bleiben die anderen Charaktere etwas blass. Und auch Heather, deren Handlungsweise ich sehr gut nachvollziehen konnte, bleibt immer etwas distanziert. Nur als es um ihre Liebe zu ihrer kleinen Schwester ging, spürte ich die starken Emotionen. Dodge konnte ich lange nicht richtig einschätzen. Zum einen spürte ich starkes Mitleid, anderseits ängstigte mich seine Kompromisslosigkeit.

Der Roman wird abwechseln aus der Sicht von Heather und Dodge erzählt. Leider in der 3. Person, was auch meine Distanziertheit zu den Charakteren verstärkte.

Am Ende wird klar, dass das Spiel Panic nur der rote Faden der Geschichte ist, und es im Grunde ums Erwachsenwerden geht. Alle Charaktere stehen vor wichtigen Entscheidungen und müssen über sich selbst herauswachsen. Das Ende war für mich persönlich etwas zu kitschig, passte nicht so ganz zu der Gesamtstimmung des Romans, die immer etwas düster und hoffnungslos war.

Für mich insgesamt ein netter Jugendroman, der als Aufhänger ein gefährliches Spiel hat. Das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt, wo es eine hohe Arbeitslosigkeit gibt, ist realitätsnah und eindrücklich beschrieben. Die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen wird sehr deutlich. Nur die Emotionen bei den Protagonisten kamen mir etwas zu kurz.

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