Freitag, 10. Februar 2017

Die Geschichte eines neuen Namens - von Elena Ferrante

Noch besser als der erste Teil


Nun endlich der zweite Roman zur Neapolitanischen Saga. Es geht da weiter, wo der erste Teil geendet hat mit dem Eklat bei Lilas Hochzeit. Nur zur Anmerkung, man sollte unbedingt den ersten Teil vorher lesen, sonst ist es schwierig einzusteigen.

Es wird gleich klar, dass die Flucht in die Ehe, um aus dem bisherigen prekären Leben auszubrechen, kein glückliches Leben für Lila bescheren wird. Nun ist sie zwar finanziell versorgt, aber eine Liebesheirat ist es nicht. Ihr Mann ist gewalttätig und ein absoluter Macho. Gelungen reißt die Autorin die Fassaden der sogenannten glücklichen Ehe ein, zeigt welche Gewalt nicht nur Lila ausgesetzt ist. Es gibt keine Hilfe, jeder erträgt sein Schicksal, denn so wird es allgemein gesehen, allein. Eine Frau hat zu gehorchen und nicht aufzubegehren. Wunderbar schildert Ferrante die Gesellschaft dieser Zeit und dabei vor allem die Stellung der Frau.
Lilas Freundin Elena geht nun einen ganz anderen Weg, sie geht weiterhin zur Schule und wohnt bei ihren Eltern. Sie versucht durch Bildung ihrem bisherigen Leben zu entfliehen. Trotz der unterschiedlichen Lebenswege bleibt ihre Freundschaft bestehen. Bis ein Mann das starke Band der Freundschaft zu zerreißen droht.
Wie bereits im ersten Band besticht diese Saga vor allem durch ihre gut herausarbeitenden Charaktere. Elena und Lila sind für mich mit die vielschichtigsten Charaktere meiner zuletzt gelesenen Romane. Dazu das gut herausgearbeitete Gesellschaftsbild. Diese Punkte machten für mich auch diesen Teil zu einem Lesegenuß.
Dadurch, dass Elena und Lila in diesem Teil älter und reifer sind, konnte ich mich noch besser in sie hineinversetzen, weshalb mir dieser Band vielleicht insgesamt auch besser gefiel als der erste. Ich weiß noch nicht, ob ich wirklich schon im FerranteFever bin, aber mir wird eindeutig wärmer.

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